Mittwoch, 22. Mai 2013

AbspanN

Die Mail, die ich an meinen alten Kumpel in Dubai schon geschrieben hatte, in der ich meinen verbindlichen Besuch zusagen wollte, war noch nicht verschickt. - Sauber Kiki. 
Der Flug nach Dubai hat einen Stopover in Colombo. - Kein Zufall. 
Und eigentlich wollte ich schon in Indien mal nach Sri Lanka rüberhüpfen. - Deutlicher kann mir der Zaunpfahl doch gar nicht winken.
Meine Idee steht schnell fest: ich spar mir ein paar Tage Party in Dubai, schiebe die Zeit für Zärtlichkeit mit meinem geliebten wartenden Mann nochmal ein wenig nach hinten und fahre für einen persönlichen Abspann nach Sri Lanka. Nur noch einmal etwas Moped fahren, einmal ein  bisschen wandern, einnal Tauchen und sonst nur ausspannen.....

Dass die Entscheidung richtig war merke ich allerdings erst im Laufe der Tage.

Sri Lanka begrüßt mich erstmal leider mit dermaßen aufdringlichen Threewheeler Fahrern, dass ich keine Hundert Meter vom Flughafen entfernt schon die Schnauze gestrichen voll hab.
Warum sind meine Flugetappen auch immer von Begleiterscheinungen untermalt, die mich übermüdet und aggressiv machen. Ich sach ja, der Teufel sitz im Bus oder im Flieger. 
Nach einem herrlichen Gelage mit zwei Freunden auf der Dachterasse in KL, bin ich um vier Uhr morgends mit natürlicher Schräglage am Flughafen eingetrudelt und hab mich erstmal für großzügige zwei Stunden zum ersten Rausch ausschlafen auf den Boden flachgelegt. Ich hab das Gefühl jeder hat hier dasselbe gemacht, denn der Terminal gleicht einer Festival Wiese am dritten Tag. Schlafende Menschen liegen zwischen Gepäck und Müll. Für einen hochmodernen Flughafen eine Schande, dass es hier keine Sitze gibt. Mein Flug geht um neun und mein Wecker beschehrt mir um halb sieben eine eiskalte Dusche: mein Flug steht immer noch nicht auf der Anzeigetafel. Selbst die versoffenste Nachteule hätte jetzt gemerkt, das hier was nicht stimmt. 
Auskunft, Falscher Flughafen, Gepäck auslösen, Shuttle fährt nicht, Taxi. Mein Kopf ist in Sekunden klar. „How long s the trip“ „Ahmm, no traffc, half hour“. Gib Gas -Baby, die checken schon ein.
Na, dann beginnt mein Ausspannen ebenmit Hektik. Da merkt man den Unterschied weni9gstens so schön.


Und dann geht alles ganz schnell in Sri Lanka. Nicht nur, dass ich innerhalb einer Stunde wieder ein neues Moped unter dem Hintern habe. Ich nutze die zwei Wochen, um alles noch einmal Revue passieren zu lassen und da ich das Wichtigste im Kleinformat noch einmal erlebt habe, fällt es auch nicht schwer, dies als meinen persönlichen Abspann zu betrachten.

Ich hab das Bike nochmal über grabbelige Straßen gejagd....











und durch dicksten Verehr in Colombo gelenkt….



und nochmal flachgelegt – diesmal mit meinem Tourguide hinten drauf.







Ich hab mich noch einmal ohne Eintritt in einen Nationalpark geschummelt...



und hab nochmal für einen Tempel gezahlt, in den ich gar nicht wollte.





Ich hab nochmal Zeit mit netten Menschen verbracht...








und noch viel mehr Zeit ohne irgendeinen Menschen.







Ich bin noch 
einmal 
tief runter....





 und einmal hoch hinauf.









Ich hab Budda byebye gesagt - ich werd ihn vermissen....






ich hab der Schnäuzerkultur byebye gesagt – ich werd sie nicht vermissen.



Ich hab die Arbeitenden beobachtet...








und die Freizeitkünstler beobachtet und kaum Unterschiede bemerkt.




Noch einmal wilde Tiere vor die Linse gekriegt. 



 








 
Byebye Bike gesagt....












Und dann ist auf einmal alles vorbei.

Ich sitze im Flieger, die Zeit verstreicht, die Menschen werden hellhäutig, auf einmal sind Ansagen auf Deutsch und ich hab das Gefühl ich komme von einem Wochenendtrip. War ich weg oder war das nur ein ziemlich guter Traum? 
Als ich aussteige empfängt mich das klassische deutsche kalte Schmuddelwetter und dazwischen ein überglückliches Lächeln.

Ja, ich war weg - Welcome back

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